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Aktuelles

JAzA und QuABB: Erfolgreicher Dialog zum elektronischen Fehlzeitenmanagement zwischen Berlin und Hessen

Am 7. Dezember fand ein Online-Austausch zwischen der Rahel-Hirsch-Schule in Berlin und der Werner-von-Siemens Schule in Wetzlar zum Thema elektronisches Fehlzeitenmanagement statt , bei dem sowohl Schul- wie auch Beratungspersonen der Ausbildungsbegleitung teilnahmen. Initiiert wurden der Austausch von JAzA – "JA zur Ausbildung" in Berlin und der Koordinierungsstelle QuABB in Hessen, beides bei involas angesiedelte Projekte zur Vermeidung von Ausbildungsabbrüchen. Fokus war das digitale Klassenbuch von WebUntis, das in beiden Schulen zur Erfassung der Anwesenheiten eingesetzt wird und positiv bei der Wahrnehmung von besonderen Auffälligkeiten bei den Fehlzeiten der Auszubildenden wirkt.

Für die Teilnehmenden war es interessant zu hören, wie die Akzeptanz des eKlassenbuchs im Kollegium erreicht und an der Schnittstelle zur Beratung der Ausbildungsbegleitung systematisch weitergeleitet werden kann. Davon konnte Schulleiter Michael Diehl von der Wetzlarer Schule berichten, die im Lahn-Dill-Kreis QuABB aktiv unterstützet, seit 2015 mit der Gesellschaft für Wirtschaftsförderung, Ausbildungs- und Beschäftigungsinitiativen mbH (GWAB) als Träger.

Ein großer Vorteil des elektronischen Systems der Erfassung von Fehlzeiten ist, dass Auszubildende die Eintragungen selbst kontrollieren können und jederzeit sehen, wie viele Stunden als fehlend verzeichnet sind. Denn klar ist, selbst wenn Fehlzeiten entschuldigt sind und unter gegeben Umständen nachvollziehbar, so versäumen der*die Auszubildende  auf jeden Fall Unterrichtsstoff, der selbstständig nachgeholt werden muss. Und auch Klassenlehrkräfte können feststellen, wenn bestimmte Fehlzeiten auffällig oft am selben Tag ober bei denselben Lehrkräften auftreten.

Der Kollege der Rahel-Hirsch-Schule berichtete zudem, dass sie kürzlich auch den Ausbildungsbetrieben Zugang zum Fehlzeitenmanagement ermöglichst haben und gespannt sind, wie sich dies im Laufe des Schuljahrs entwickeln wird. Die Wetzlarer Kolleg*innen zeigten sich bereits jetzt sehr gespannt auf diesen Erfahrungsbericht, da an ihrer Schule bisher nur Lehrkräfte und Auszubildende Einsicht in ihre Abwesenheiten haben.

Ein Nachteil ist hingegen, da waren sich alle einig, die mangelnde Übersicht der Abwesenheiten in einer Klasse auf einen Blick. Das ist eine Rückmeldung, die schon zu Zeiten der zwei Machbarkeitsstudien, die involas zur "Einführung und vertieften Erprobung eines elektronisch gestützten Fehlzeitenmanagements im Rahmen des Früherkennungssystems an hessischen Berufsschulen" von 2012 bis 2015 aufgenommen hatte und seinerzeit mit der Idee eines einfach wahrnehmbaren "Ampelsystems" für Lehrkräfte verknüpft war. Die bisherigen individuellen Rückmeldungen an den Hersteller der Software blieben folgenlos, daher wollen sich die Berliner Berufsschulen zusammentun, um mehr Gehör zu finden. Und involas kann diese Prozessoptimierung im Schulalltag im Sinne der Prävention von Abbrüchen mit seiner Expertise unterstützen.

Auch über die Höhe der Reaktionsschwellen, um bei auffälligen Fehlzeiten aktiv zu werden, wurde diskutiert und festgestellt, dass sich diese in Berlin und Wetzlar unterscheiden. Die Runde kam aber zu folgendem Fazit: lieber früher nachfragen als zu spät!

Natürlich ist der Ersatz des herkömmlichen Klassenbuchs in Papierform kein Selbstläufer und es gibt auch im Arbeitsalltag immer wieder Stolpersteine. Der Austausch zeigte aber, dass das digitale Klassenbuch dazu beiträgt, frühzeitig Ausbildungsabbrüche zu erkennen und Maßnahmen zur Unterstützung der Auszubildenden einzuleiten. Die Schulen werden weiterhin an der Optimierung des Systems arbeiten, um die bestmögliche Nutzung für alle Beteiligten zu gewährleisten.

Der hessisch-berliner Austausch wurde schon im März sowie im November mit anderen Online-Meetings angefangen. Sicher ist jetzt schon, dass dieser im Sommer mit einem Folgetermin fortgeführt wird.